Selamat Malam - Guten Abend auf balinesisch
Wir geniessen unsere Zeit gerade mehr
denn je – in Ubud auf Bali.
Als wir letzte Woche Donnerstag nach 11
Stunden Bus und Faehre hier angekommen sind, waren wir jedoch erst mal
genervt – der Ort war viel groesser als angenommen, ueberall
geschniegelte Touristen, Geschaefte, Restaurants und Verkehr ohne
Ende, Flyerverteiler...nach dem beschaulichen Gili Meno fuers Erste
ein kommerzieller Schock und die uns empfohlenen oder aus dem
Reisefuehrer herausgesuchten Unterkuenfte hatten nur noch teure
Zimmer frei. Bis der Himmel uns nach einer halben Stunde Suche
Altbekannte schickte, “Tino? Johanna?” ruften die beiden Essener
Matthie und Svenja, die wir in Padangbai kennengelernt hatten, hinter
uns her, sie hatten uns entdeckt. Ob wir noch ein Zimmer suchen, sie
haben etwas Schoenes gefunden, gleich um die Ecke und es waere noch
ein Zimmer frei :))) Super, was fuer eine Erloesung. Nach einer
kurzen Preisverhandlung hatten wir das Zimmer und wohnen nun schon
seit einer Woche bei einer balinesischen Familie (ein so genanntes
Homestay) abseits des Trubels mit wunderschoenem Innenhof. Die
Vermieterin ist wirklich goldig und serviert zB jeden Morgen leckeres Fruehstueck, die Unterhaltungen sind, oft mit Haenden und Fuessen, sehr lustig.
Ubud ist von wunderschoenen Reisfeldern
umgeben, viele Tempel praegen das Stadtbild und der Ort ist anscheinend durch den Film "Eat Pray Love" mit Julia
Roberts (eine Filmszene wurde hier wohl gedreht) sehr bekannt
geworden. Hier verbringen vor allem Australier, Europaer und
Japaner ihren Jahresurlaub. Es gibt auch viele, die hier laenger oder
anscheinend ganz bleiben. An jeder Ecke sieht man Angebote fuer
Yogaklassen, Workshops und allerlei spirituelle Geschichten.
Der Hinduismus ist allgegenwartig und
es ist spannend zu sehen, wie die Menschen ihre Braeuche taeglich (!)
leben. Die Locals sind sehr entspannt und haben meist ein Laecheln
auf den Lippen.
Vor einem der vielen Tempel, die Frau bringt Opfergaben (Obst, Reis, Gemuese,...) fuer eine Zeremonie |
kleine Opfergaben werden taeglich ausgelegt um die Goetter milde zu stimmen und Unheil abzuwenden - an Hauseingaengen, vor und in Geschaeften, Restaurants, einfach ueberall |
gerade in den Doerfern um Ubud haben viele Haeuser solche Eingaenge |
Wir fuehlen uns hier extrem wohl, der
Ort hat etwas Magisches. Man kann in und um Ubud so viel unternehmen,
entdecken, beobachten, Kurse besuchen und lecker Essen gehen, fuer
jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Hier koennten wir problemlos einen
Monat bleiben.
Gerade haben wir sogar etwas Alltag :)
Fruehstuecken auf unserer kleinen Terrasse, Yogastunde besuchen,
bummeln und schauen welche Souvenire wir uns noch kaufen moechten,
Mittagessen, Pause und abends evtl. noch einen Kurs im Yogacenter
besuchen oder den Abend mit Wuerfelspielen verbringen. Wir haben seit
Ewigkeiten das erste Mal wieder Stadt Land Fluss, mit unseren Essener
Freunden, gespielt.
Gerade ist alles herrlich entspannend!
Wir haben uns eine Yogakarte fuer eine Woche geholt und probieren
jeden Tag etwas anderes aus.
Opfergaben, die auf Maerkten angeboten werden |
Die balinesiche Kueche baut auf frische
und lokale Erzeugnisse und bietet dementsprechend eine grosse
Vielfahlt an vegetarischen Gerichten. Wir lieben das
abwechslungsreiche Essen und wollen auch einiges davon zu Hause
umsetzen. Vorgestern haben wir einen balinesischen, vegetarischen Kochkurs auf einer Art Oekofarm
in der Naehe besucht und waren extrem begeistert!
Los ging es morgens mit einem Marktbesuch in Klungkung.
Danach besuchten wir das Familienhaus von unserem Kuechenmeister Noman in Sidemen. Er erklaerte uns einiges ueber die balinesiche Kultur und klaerte uns ueber die ganzen Tempel auf. Jedes Haus hat einen Haustempel, dann gibt es pro Familie (Eltern, Tanten, Omas & Co) einen Familientempel (und nur dieser darf fuer zB Hochzeiten genutzt werden) und jedes Dorf hat dann nochmal 3 Dorftempel fuer die Gemeinschaft. Das Haus mit dem Familientempel kann niemals verkauft werden.
Weiter ging es zu Fuss zum grossen Oekogarten, wo wir unsere Zutaten ernteten.
Reisernte |
Erdnuesse, wir dachten die wachsen an Straeuchern... |
Kurz den Berg hinauf und schon standen wir inmitten eines Gartens in Nomans offener Kueche mit Blick in die Reisfelder und mit Bambus geheizte Feuerstellen! Ohne viel Schnickschnack und Strom konnten wir auf herkoemmliche Weise die tollsten Gerichte zaubern. Wir ueberdenken dann nochmal unseren Kuechenplan fuer die neue Wohnung ;)
Die Kokosnuss diente als vielseitige Zutat - als Creme, Milch und gerieben |
Noman beim Garen der Bananenplattpaeckchen, gefuellt mit Tofu und Gewuerzen |
Nach getaner Arbeit konnten wir uns den Bauch vollschlagen. Zum Nachtisch gab es schwarzen Reispudding, Ingwerkaffee, Kakaobohnen und wir konnten den hauseigenen Reiswein und Arak (Reisschnaps) probieren. Alles war so frisch und lecker. Supermaerkte brauchen die Leute hier gar nicht...
es gab schon mehr als das zu essen... |
Es war ein toller Tag - ein echter Geheimtipp: Green Kitchen in Sidemen
Gestern waren wir seit langem mal wieder beim Frisoer, immer wieder ein Erlebnis und laut der witzigen Friseurin haben wir jetzt wieder happy hair :), na dann...
Bis bald!
Bis bald!