Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines.
Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover. - Mark Twain -


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Samstag, 29. Dezember 2012

Eine Reise geht auch mal zu Ende

Hallo zusammen aus Thueringen! 

Wir hatten entspannte letzte Tage im pulsierenden Bangkok kurz vor Weihnachten in einem stylischen Hotel - wir freuten uns wie die kleinen Kinder :)

 
Unser Tag begann sportlich im 36. Stock - im Fitnessraum mit Blick auf die City. Danach etwas schwimmen im Aussenpool – 37. Stock :). Damit hatten wir uns auch das Fruehstuecksbuffet verdient...

Fruehstueck mit Ausblick vom 37. Stock
 Nachmittags ging es nochmal in ein paar grosse Malls - schliesslich war ja bald Weihnachten:)

Henkersmahlzeit am letzten Tag - Sticky Rice mit Mango, Papayasalat und Pad Thai
Am 22.12. hiess es Abschied nehmen von Asien und auf in unser naechstes Abenteuer - die Rueckkehr nach Deutschland. Der Anflug auf Hamburg war extrem trueb mit tief haengenden Wolken, fast wie ein Blindflug und dann hatten wir es geschafft - in 9 Monaten einmal um die Welt! Hamburg war grau und nass aber immerhin nicht so kalt wie wir dachten. Unser Kumpel Ulf hat uns vom Flughafen abgeholt - es war schoen wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen - danke nochmal dafuer! Nach gemeinsamer Kaffeepause nahmen wir fuer die letzte Etappe dann einen Bummelzug und kamen nach insgesamt rd. 31 Std. in Goettingen an.
 
Ankunft am Bahnhof Goettingen am 23.12.




Begruessungskommitee in Lippi - klasse Ueberraschung

Die schwierigste Frage die man uns stellen kann ist, welches Land uns am besten gefallen hat oder welches Highlight wir hatten.


Wir haben sicher unsere Highlights: Panama, Kolumbien, Bolivien, Indonesien, Kambodscha

Und unsere Lowlights: Costa Rica und, das haetten wir vorher nie gedacht, Thailand. Beides nicht unbedingt der Landschaft wegen sondern wegen der Menschen. Wir fuehlten uns nicht so willkommen als in anderen Laendern und hatten den Eindruck, dass die Leute satt sind vom Tourismus.

Und hier zu guter letzt ein paar Statistiken:

19 Laender
103 verschiedenste Unterkuenfte
19 Fluege
12 Grenzuebertritte
Billigste Unterkunft: Kambodscha im Homestay 1,60 EUR p.P.
Teuerste Unterkunft: Bangkok 41 EUR p.P.
Leckerste Kueche: Indonesien, Thailand, Malaysia

Und zwei Ansichten ueber das Reisen im allgemeinen, die wir auch teilen:
 
„Der Sinn des Reisens besteht darin, unsere Phantasien durch die Wirklichkeit zu korrigieren. Statt uns die Welt vorzustellen, wie sie sein könnte, sehen wir sie wie sie ist“ Samuel Johnson

Erst die Fremde lehrt uns,
was wir an der Heimat haben.
Theodor Fontane

Wir wuenschen Euch allen, wo immer ihr auch feiert, einen guten Start 
und ein glueckliches neues Jahr 2013!!

DANKE fuer Euer Interesse und bis bald,
Eure Johanna & Tino

Dienstag, 18. Dezember 2012

Nordthailand und die Inseln im Golf

Auch wenn wir es noch nicht ganz wahr haben wollen - unsere Tage um die Welt sind leider gezaehlt. Fast 9 Monate on the road gehen langsam zu Ende. Unglaublich, die Anfaenge in New York und Utah kommen uns schon Jahre her vor. Die ersten Monate vergingen recht langsam, was toll war, seitdem wir jedoch in Asien sind und die zweite Haelfte angebrochen war, verging alles wie im Flug. Eine unvergessliche, beeindruckende und herausfordernde Zeit, mit vielen tollen Erlebnissen und eizigartigen Begegnungen, nicht immer positiv aber das gehoert ja dazu.
Wir freuen uns natuerlich auf unsere Familien und Freunde, aber nach der Zeit faellt es nicht leicht los zu lassen, vor allem vor dem Hintergrund in den deutschen Winter zu fliegen :(. Wir hegen schon Plaene Anfang des Jahres noch mal fuer 2-3 Wochen los zu duesen.
Unsere meist Zweisamkeit haben wir gut gemanaged. Einen Tag lang waren wir getrennt :), als Tino in Bolivien auf die Death Road ging. Manchmal wurden wir gefragt, ob das ueberhaupt gut funktioniert. Ja, tut es, sogar wunderbar :) Nach der Rueckkehr zu unseren Freunden und Familien zu Weihnachten muessen wir uns erstmal etwas entwoehnen :)

Fuer die letzen 2 Wochen in Thailand gab bzw. gibt es noch etwas Programm, wobei wir die letzten Tage wie einen klassichen Urlaub angehen. Muss auch mal sein.

Schoener kann es nicht werden :) / Bucht Haad Yao auf Koh Phangan
Wir hatten von vielen Reisenden gehoert, dass der Ort Chang Mai im Norden von Thailand Klasse sein soll. Nach Mandalay ging es also fast nahtlos per Flieger dort hin.
Der Ort hielt leider nicht dass, was er versprach. Vielleicht war das vor vielen Jahren einmal so. Wenig Charme, der bekannte Nachtmarkt am Sonntag war vollgestopft und viel Interessantes gab es zu dem auch nicht zu erstehen. Aber eine Sache gab es doch und so gingen wir zum ersten mal zu einer Muay Thai Boxveranstaltung (Thaiboxen), der Nationalsport. Wir sahen sechs Kaempfe, wo auch Frauen zum Zug kamen. Im Gegensatz um Boxen, kann u.a. auch das Knie und der Unterarm eingesetzt werden-nichts fuer Weicheier! Gekaempft wurde 5x3 Minuten. Bei beiden "Schwergewichtskaempfen" (70 kg) wurde das Handtuch geworfen.



Witzig sind die rituellen Vorbereitungen jedes Kaempfers direkt vor dem Kampf

Achso, Kochkurs in Thailand musste natuerlich auch noch sein. Wir waren sogar alleine, was das Ganze sehr familiaer gemacht hat.

Oriental Cooking Course in Chiang Mai
Wir haben nicht aufgegeben und noch einmal auf einen Tipp gehoert. Das war dann auch genau unser Ding. Nach 3 Stunden mit einem Minibus und gefuehlten 1000 Kurven kamen wir in dem kleinem Ort Pai an. Der Ort ist vor allem durch einen vor drei Jahren veroeffentlichten asiatischen Film (Pai in Love) richtig bekannt geworden. Es ist ein kleiner (noch) etwas verschlafener Bergort mit einem gewissem Vibe:) Hier bekommt man noch tolles guenstiges Essen in einer entspannten Atmosphaere, abends gibt es eine lauschige Walking Street (Nachtmarkt) und in der Umgebung kann man u.a. hiken und raften (macht aber eher kurz nach der Regenzeit Sinn). Wer will kann auch mit Elefanten reiten - war uns dann doch too much gewesen, hatte sowas von Zoo... Mit dem Moped sind wir umhergekurvt und haben die Gegend erkundet.


Und haben diese herrliche Perle mit Ausblick entdeckt:



Die Inhaberin hatte uns in ihr Herz geschlossen. Toll, solche herzlichen Menschen kennen zu lernen. Diese Erfahrung machen wir hier in Thailand leider vergleichsweise selten.
Wir wollten, bevor es in den deutschen Winter geht, noch genug Sonne und Meer tanken. Deswegen hiessen unsere naechsten Ziele im Golf von Thailand die Inseln Koh Tao und Koh Phangan. Baden, Schnorcheln, etwas Sport und relaxen haben wir auf dem Plan:). Auf Koh Tao haben wir endlich einmal wieder eine Yoga Session gehabt, bevor wir am neaechsten Morgen kurzerhand aus dem Hotel geschmissen wurden. Der Besitzer konnte das Feedback ueber Schimmel im Bad nicht ab, willkommen im uebertouristischen Thailand. War aber super, denn gegenueber gab es eine supermodernes B&B, die Angestellte war so freundlich und aufmerksam, am letzten Tag erfuhren wir im Gespraech, dass sie aus Myanmar ist. Das ist nur eines von vielen Beispielen.

Dieser tolle Spot in der Shark Bay auf Koh Tao gehoert zu einem Resort, haben wir uns erschlichen und hatten nach einem Sturzregen doch noch ein paar herrliche Stunden.
Und jetzt geniessen wir gerade die letzten Strandtage im High Life Bungalows auf Koh Phangan.
Wir versuchen jeden Moment aufzusaugen und koennen uns die Kaelte in Deutschland kaum vorstellen...




Vor dem Abflug am Samstag geht es nochmal kurz rein ins Gewimmel von Bangkok. Last Minute Shoppen, Kinobesuch von "Life of Pi" (das Buch ist echt klasse) werden und ein 4* Haus mit Pool in der 37. Etage goennen, macht man ja so in Bangkok :).

Freuen und auf Euch und sind schon etwas gespannt was so abging in good old Germany in der Zeit ohne uns:)

Jetzt sagt aber mal, wir haben uns immer gefragt wer denn nun alles unseren Blog mitverfolgt, von ein paar wussten wir es ja. Schreibt doch mal kurz per Kommentarfunktion oder Email an johanna.stein@gmx.de :)))

Das soll noch nicht der letzte Blogeintrag gewesen sein, wir melden und noch mal.

Trotzdem wuenschen wir schon jetzt ein Frohes Weihnachtsfest und bis bald im Eichsfeld, Kreis Nordhausen, Hamburg, bei Tchibo oder sonstwo. Deutschland ist ja nicht so gross und wir haben noch etwas Zeit bevor wir wieder sowas wie "A......." muessen.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Myanmar in 12 Tagen...

... war fuer unsere Begriffe absolut ausreichend. Ueber dieses Land zu schreiben ist nicht ganz einfach, weil wir total hin- und hergerissen sind. Das Land hat uns einiges abverlangt und es war ein staendiges Auf und Ab, so ein bisschen wie himmelhochjauchzend und zu Tode betruebt :)

Aber alles der Reihe nach. Nach Myanmar faehrt man nicht einfach so, es Bedarf einiger Vorbereitung. Zunaechst benoetigten wir ein Visum, welches wir uns binnen 3 Tagen auf der Botschaft in Bangkok ausstellen liessen.

Zwischendurch hatten wir Gesellschaft. Lisann und Nico starteten ihren Urlaub in Bangkok, zufaellig zur selben Zeit als wir gerade dort waren. Etwas seltsam auf einmal bekannte Gesichter zu sehen. Wir verbrachten 2 entspannte Abende miteinander.

Cocktail schluerfen auf der Rooftop Bar im Banyan Tree Hotel in Bangkok

Banyan Tree: Tino durfte sich verkleiden, Shorts und Flipflops mussten gegen dieses schmucke Outfit getauscht werden :)
Da es in Myanmar (noch) keine Bankautomaten gibt, mussten wir uns vorher halbwegs im Klaren darueber sein, wie lange wir ungefaehr bleiben und wieviel Budget wir benoetigen. Denn dort ist nur Bares Wahres, was bedeutet, jeder Tourist ist mit ordentlich Cash in Dollar unterwegs. Also in Mittel- oder Suedamerika haetten wir das nicht gemacht :). Und die Dollarnoten bitte absolut "clean", also keine Knicke, Risse, Eselsohren oder Aehnliches und auch bitte nur die Serien ab 2006, mit anderen Worten Geldscheine, die es so eigentlich nicht gibt :) Es war eine kleine Hassle, in Bangkok in der Gegend der Kaosan Road eine Bank bzw. letztendlich eine Wechselstube mit "Dollarscheinen fuer Myanmar" zu finden. Jeder ist sich immer ganz sicher mit seinen Auskuenften bis man mal wieder merkt, dass man alles selber herausfinden muss weil die Thais, selbst die Bankangestellten, keinen Schimmer haben und einen Anschauen als kommt man vom Mars. Das Land ist zwar gross, aber bei der Route ist man eher eingeschraenkt, weil die meisten Landstriche fuer Touristen gesperrt sind. Der Toursimus beschraenkt sich auf die Mitte und den Suedwesten.
Wir planten mit 2-3 Wochen, entschieden uns jedoch, zunaechst nur den Hinflug zu buchen, Gott sei Dank wie wir bereits am Anreisetag feststellen mussten.

Soweit so gut, nach 4 Tagen hatten wir alles was wir brauchen und auf ging es am 24.11. per Flieger in die zweitgroesste Stadt im Zentrum des Landes, nach Mandalay.


1 Mio. Einwohner und krass war, kaum westliche Einfluesse zu sehen. Eine wuselige Stadt mit hoellischem Verkehr, ueberteuerten Hotels und innerhalb der Stadt wenig Sehenswertem ausser eben dem puren Stadtleben in einem Land, das sich erst langsam oeffnet - was toll war. Das Problem war eher, dass Hauptsaison war und Unterkuenfte daher Mangelware und heillos ueberteuert waren, der Standard war gleichzeitig miserabel. Und den Standard beurteilen wir mit unserem Empfinden nach 8 Monaten reisen mit Budgetunterkeunften. Echt nervig und eine Mentalitaet der Hotelbetreiber, die uns ueberhaupt nicht passte. Fuer 30 USD mussten wir ein heruntergekommenes 70er Jahre Zimmer in Kauf nehmen, die Vorfreude auf das Land hatte erstmal einen Daempfer bekommen. Zum Vergleich, ein Hotelangestellter verdient 50-55 EUR im Monat. Vor 2 Jahren wurden dieselben Hotels noch fuer ein Drittel angeboten. Wir beschlossen am selben, 1. Tag, unsere Reise zu beschleunigen, dass zu sehen was wir unbedingt sehen wollten und buchten uns fuer 12 Tage spaeter einen Rueckflug.

Restaurants muss man suchen. Aufgrund von Mangel versuchten wir einen Tipp aus dem Reisefuehrer, sogar mit Erfolg. Im Lashio Lay gab es zwar Vorgekochtes vom Buffet, das (einheimische) einfache Essen war aber saulecker: Zu Tinos Freude gab es eine riesige Schuessel Reis auf den Tisch gestellt, jeder von uns Bekam noch eine Suppe wie von Omma und dazu unsere Teller mit ausgewaehltem Gemuese, gekochtem Mais, Chilli mit geroesteten Sojabohnen und Kartoffelstuecken.

In Mandalay selber haben wir uns fuer einen Tag einen Taxidriver organisiert, der uns Interessantens in der Umgebung gezeigt hat.

Besuch in einem Dorf bei Amarapura, wo ueber 1000 Moenche leben. Am Morgen um 10:30 (bis 12 Uhr duerfen sie nur essen) wird Ihnen Essen ausgeteilt und es wird in einer riesigen Halle gemeinsam gegessen.


Die Bemalungen der meisten Frauen und vieler Kinder sind Schmuck und Sonnenschutz zugleich
Am naechsten Morgen ging es auch schon weiter auf die 7 stuendige Busfahrt in die 180 km entfernte Tempelstadt Bagan. Die Strassenverhaeltnisse waren entsprechend abenteuerlich, damit wurde Bolivien vom bisherigen Spitzenplatz der schlechtesten Strassen abgeloest :)
Auch wenn wir schon einige Tempel in Kambodscha gesehen haben - Bagan in Myanmar ist ein Muss und besonders bei Sunset eine Augenweide.
Von den ueber 4000 Tempeln und Pagoden sind noch mehr als 2000 erhalten. Bagan war frueher die Hauptstadt des Koenigreich Burma und die Herrscher haben wahrscheinlich nichts anderes gemacht, als zahllose Tempel bauen zu lassen, ueberall auf einer riesigen Ebene sind die kleinen und groesseren Tuermchen verteilt. Sieht echt mystisch aus.





Unser naechster Stopp nach Bagan war eine kleine verschlafene Bergstadt namens Kalaw. Von hier aus wollten wir zum Inle Lake hiken. Gesagt getan. So ging es fuer 3 Tage, 2 Naechte und leichtem Gepaeck auf die 45km Strecke zum Inle lake, der Hotspot fuer Touris in Myanmar. Unsere grossen Taschen wurden zum Glueck gefahren:).
Wir buchten den Trek in unserem Hostel in Kalaw, leider sollten sich alle Informationen als Mondinfos herausstellen: ueberhaupt nicht matschig, keine weiteren Gebuehren, Besuch beim Schamanen, alle Gegenteile trafen ein. Egal, hauptsache verkauft :) morgen kommen wieder neue Touristen.
Gut gelaunt starteten wir also  am naechsten Morgen zu sechst (noch 2 Deutsche und 2 Englaender) mit unserem nepalesischen Guide Paul.

Ganz typisch sitzt man ueberall auf dem Boden
Der Wettergott war am ersten Tag leider nicht auf unserer Seite und es goss ab Mittag wie aus Eimern - wir wurden klatschnass und waren nicht wirklich darauf ausgestattet und gefasst. Es war die reinste Schammschlacht :).

 
Das waere vielleicht nicht so schlimm gewesen, wenn man danach eine normale Unterkunft gehabt haette. Hatten wir aber nicht, denn wir sollten in einem Homestay, also bei einer Familie weit ab von jeglicher Zivilisation in einem Bergdorf, ohne Strom, ohne fliessend Wasser (na gut, Wasser hatten wir ja genug den Tag), ohne Bad. Im Nachhinein war es toll, denn das Ganze war in keiner Weise angepasst sondern so, wie die Menschen dort wirklich leben. Geschlafen haben wir alle zusammen in einem offenen Raum auf einfachen Matratzen, die auf dem Bambusboden ausgelegt wurden. Die ganze Familie (Eltern und 3-4 Kinder) schliefen in einem kleinen Nebenraum. Das war auch schon die obere Etage, unten war ein offener Lagerraum. Die Kueche befand sich im Nebenhaus.
Unser Highlight am Abend war das leckere Essen neben der offenen Feuerstelle in der Kueche. Es gab eine heisse Suppe, Reis mit geduenstetem Gemuese und sogar Erdnuss-Karamell Happen als suessen Nachtisch. Unsere Gemueter waren zufrieden und wieder halbwegs trocken und warm kehrten wir zurueck, nochmal durch den Regen, und versuchten zu schlafen.


Unser Gastvater war der Dorfchef, wie wir abends am Feuer in der Kueche herausfanden
Die Kueche
Neugierige Dorfkinder
Am fruehen Morgen: Dorfbewohner teilen Reis an die Moenche aus
Am zweiten Tag war es Gott sei Dank trocken, was nicht nicht auf alle Klamotten zutraf. In der feuchten Kaelte trocknete so gut wie nix. Also ab in die nassen Socken und Schuhe und los gings :)



Chilis wuchsen dort tonnenweise auf den Feldern und liegen hier zum Trocknen aus


Die Wege waren  immernoch sehr schlammig und teilweise extrem steil. Unsere zweite Unterkunft war ein buddhistisches Kloster mitten in der Pampa. Mit ca. 50 anderen Reisenden und den Moenschen teilten wir uns dieses. Es gab eigentlich nur einen riesigen Raum, der durch einfache Deckenvorhaenge in Schlafbereiche unterteilt wurde. Die Matratzen wurden duenner und die Decken auch. Man lebt halt wie ein Moench, das war insgesamt eine spezielle Erfahrung :) Zum Beispiel brauchten wir keinen Wecker - geweckt wurden wir um 5 Uhr von Gesaengen der Moenche - oder vorher vom Getrampel und Geschnarche der Anderen :).

Unsere Kloster-Herberge


Junge Maedchen treiben die Rinder zig kilometerweit auf einen Hang zum fressen und dann wieder zurueck

Am 3. Tag, nach 45km kamen wir bei Sonnenschein und gut gelaunt am Inle lake an. Die letzte Etappe ging per Boot einmal quer ueber den See (1 Stunde) bis zum Dreh- und Angelpunkt fuer Touristen, der Kleinstadt Nyaungshwe.
Besonders interessant an dem grossen See sind die auf Holzstelzen stehenden Haeuser, die riesigen schwimmenden Gemuesegaerten und Fischer mit ihrer fuer den Lake beruehmten Bein-Paddeltechnik.
Seen fanden wir auf unserer Reise bisher nicht so beeindruckend, aber von diesem waren wir irgendwie begeistert.

unser relaxter Koch auf der Fahrt ueber den Inle Lake
schwimmende Gemuesegaerten-haben viele Tomaten und Bohnen erkannt





Fischer mit der dort typischen Paddeltechnik
Long Neck (Langhals) Frau am Inle Lake, die Tradition kommt aus Thailand, gibt es jedoch wie uns gesagt wurde am Lake heutzutage nicht mehr wirklich, sondern nur noch fuer die Touristen. Ein Foto musste trotzdem sein ;)
In Nyaungshwe bemerkten wir auch deutlich die Eingriffe der Regierung in die Kommunikation. Erst einmal hat nicht jeder ein Telefon. Und dann muss dieses noch fuer internationale Gespraeche freigegeben werden, die Anmeldung ist aufwendig und teuer. Eine Minute nach DE kostet ca. 2 EUR pro Minute, ein Grossteil geht natuerlich an den Staat. Internettelefonie ist eine guenstige Alternative, aber aufgrund der Sperrzeiten (bis morgens 10 Uhr moeglich, also in aller westlicher Welt spaet abends oder nachts) praktisch nicht moeglich.

der Junge vom Restaurantchef hat mich an die Hand genommen und zur Toilette gebracht-war naemlich im Privathaus ueber der Strasse
an einer Strassenkueche-die kleine Maus hatte Langeweile und Johanna so schoenes Haar:)

Nach 3 Tagen ging es per Nachtbus, oje, allein die Fahrt und Hotel Check in am fruehen Morgen um 6 Uhr ist eine Story wert, zurueck nach Mandalay. Wir sind schon echt viel gewohnt, uns faellt es gerade schwer zu beschreiben... staendige Stops, die Sitze waren echt uebel und eng und die Mitfahrer sehr spezielle Zeitgenossen, die die ganze Zeit Bethel-blaetter gekaut haben.
Wir haben in keinem Land so viele aeltere, offensichtlich wohlsituierte Reisende gesehen. Pakettouristen, die in Reisebussen von Resort zu Resort kutschiert werden.
Handeln auf Maerkten war schwierig, besonders am Inle Lake, viele Touristen (na wer wohl?) zahlen schnell die geforderten Preise, wir konnten es mehrmals beobachten.

Es ist eines der aermsten Laender in Suedostasien und dennoch loehnt man als Tourist dort das meiste Geld.
Wir freuten uns auf den Rueckflug nach Bangkok, dass muessen wir sagen... Die Erlebnisse moechten wir nicht missen (fast alle) und die Freundlichkeit der meisten Burmesen war mal wieder einzigartig, das Essen einfach aber echt lecker. Es war wie gesagt ein Auf und Ab. Andere Traveller teilten dieselbe Meinung. Fuer uns haben 12 Tage gereicht. Wir haben immer wieder ein frz. Paerchen getroffen, zuletzt am Inle Lake, die auch nach 2 Wochen schon nicht mehr wussten was sie noch machen sollten und eine ebenso geteilte Meinung vom Land hatten. Oder 2 Polen, die nach einer Woche etwas betroeppelt schienen und 3 Wochen geplant hatten. Wir koennen es nicht genau beschreiben woran es liegt, es ist ein Gefuehl, dass man speziell bei den Unterkuenften fuer dumm verkauft wird, und so einfach schneller weiterreist bzw. Unverstaendnis aufkommt.

Das Land oeffnet sich langsam, was auch der 6 Stundenbesuch von Obama kurz vor unserer Anreise unterstreicht. Trotzdem herrscht extreme Korruption, Kaempfe im Westen und Norden. Es muss noch einiges passieren, um das Land zu stabilisieren. Paket-Touristen in teuren Hotels unterstuetzen fast ausschliesslich den Staat, der daran mitverdient. Fuer Individualurlauber hat man unserer Meinung nach derzeit nicht viel ueber, zumindest nicht in den Touristenzentren. Die Begegnungen mit den liebenswerten Burmesen bleiben unvergessen :)

Montag, 10. Dezember 2012

Inseln und Hiking in Kambodscha

Hello again aus der Versenkung :)

wir sind seit kurzem zurueck aus Myanmar und wissen gar nicht, wohin die ganze Zeit seit unserem letzten Posting aus Kambodscha verflogen ist... 
Letzte Woche haben wir mit Erschrecken festgestellt, das unsere letzten Tage gezaehlt sind und haben aufgrund der Hochsaison hier in Thailand Abschied nehmen muessen vom spontanen Reisen und einen Urlaubsplan fuer die letzten Tage aufgestellt. Gerade geniessen wir das Bergland in Pai in Nordthailand, ein niedlicher und relaxter Ort, bevor es nochmal fuer eine Woche Strand an den Golf von Thailand geht (Inseln Koh Tao und Koh Phangan) und dann ab nach Bangkok... wenn alles planmaessig ablaeuft landen wir am 23.12. um 10:30 Uhr in Hamburg. Ein komischer Gedanke.

Nun zu unseren letzten, wunderschoenen Tagen in Kambodscha - es wird wie es aussieht unser absolutes Highlightland in Suedostasien bleiben.

Im Sueden wollten wir mal wieder an den Beach, Kambodscha hat im Suedwesten noch einige unberuehrte vorgelagerte Inseln.
Nach Kampot fuhren wir also nach Sihanoukville, von wo aus wir gleich am naechsten Tag zur Insel Koh Rong uebergesetzt haben (2 h per Boot).
Die Insel ist die zweitgroesste in Kambodscha und wir waren umso mehr ueberrascht als wir ankamen - sie war wirklich gross und fast komplett von unberuehrtem Dschungel bewachsen. Sehr einfache Unterkuefte und Bars reihten sich auf einer laenge von ca. 300m aneinander, an einem Ende war ein kleines “Fischerdorf” auszumachen. Eigentlich sind es nur eine handvoll einfacher Bretter-Huetten. 


Unser vorher gebuchtes Bamboo-Bungalow im "Cocos Bungalow Resort" war ok - mehr aber auch nicht, denn alles war sehr klamm aufgrund des immer wieder mal starken Regens und das Grundstueck war halb verwuestet. Der Strand am Bootsanleger war auch nur so lala und so war der erste Tag bei Regen etwas ernuechternd. Auf der Anfahrt zur Insel hatten wir Fabienne und Johannes aus Berlin kennengelernt, die auch ein Bungalow auf der Anlage hatten. Es gab viele Reisestories auszutauschen :). Wir 4 erkundeten fuer 3 Tage gemeinsam die Insel und hatten auch bei einem Schnorchelausflug viel Spass und Action!

Am 2. Tag fanden wir auf der anderen Seite der Insel diese traumhafte Bucht. Dort verbrachten wir den ganzen Nachmittag mit schnorcheln und relaxen in den Haengematten, am naechsten Tag waren wir auch wieder da :)


Abends gab es das obligatorische Veggie Curry, da waren wir uns alle einig :)


Rueckfahrt von der Schnorcheltour. Schon mal bei Seegang auf einer Nussschale auf dem Meer gewesen? Wir waren alle heilfroh nicht ueber Bord gegangen zu sein...
Zum Schnorcheln ist das Revier noch sehr intakt. Aufgrund der rauhen See konnten wir zwar nicht alles sehen, dafuer aber viel Fisch bestaunen, richtige Schwaerme, es war toll.

Wer jetzt ins Schwaermen geraet sollte sich beeilen. Leider hat auch hier bereits die Krake zugepackt. Die Insel wurde an schwerreiche Kambodschaner, darunter auch der Minister, verkauft. Geplant sind ein Flughafen, Luxusresorts und Golfplaetze, wie wunderbar... wenn man die Insel so sieht wie jetzt ist das echt nicht vorstellbar.

Welcome to Paradise

Auf der Rueckfahrt nach Sihanoukville konnten wir einen unfassbar spektakulaeren Sonnenuntergang bestaunen:


Wir 4 haben uns richtig gut verstanden und so wollten wir noch ein paar Tage gemeinsam reisen und noch nicht zurueck nach Thailand. Auf dem Weg nach Norden machten wir Halt im abgelegenen Dorf Chi Pat, irgendwo im Nirgendwo flussaufwaerts in den Cardamon Moutains - ein weiteres einzigartiges Erlebnis. Es wir dort sanfter Oekotourismus betrieben, von dem die gesamte Dorfgemeinschaft profitiert. Wir wohnten bei einer kambodschanischen Familie fuer zwei Naechte, fuer gerade 2 USD pro Nacht p.P., die billigste Unterkunft des gesamten Trips. Der Hausherr sprach kein Wort Englisch, was aber kein Problem war. Der kleine Sohn Tcheck (oder so ;)) uebersetzte gern. Die Verhaeltnisse waren einfach aber wunderbar, das Haus wie wir schnell gemerkt haben eines der Besseren (jetzt muessen wir darueber schmunzeln, denn in Myanmar sollten wir noch deutlich krassere Eindruecke eines Homestays bekommen).

Highlight war ein gemeinsames Abendessen mit dem Vater. Es gab Reis mit verschiedenem Gemuese und Ei - das Allround Essen der ganzen Chi Pat Region, morgens mittgas abends :)


Auf einem 2 Tages - Trek ging es teilweise durch Regenwald, wo wir es mit vielen Blutegeln zu tun hatten. Diese waren extrem hartnaeckig!!, schnell und ackern sich in Windeseile durch die Maschen und Oesen der Schuhe. Johannes hatte Bisswunden, leichte Panik kam auf und so stapften wir mit Stoeckchen bewaffnet durch den Dschungel um alle 20 m einen Egel-Check einzulegen und die Fieslinge von unseren Schuhen und Socken zu ziehen oder abzuschlagen. Andere Tiere haben wir nicht gesehen. Es soll noch Raubkatzen und wilde Elefanten tief in den Bergen geben.

Hauptstrasse von Chi Pat, unser Startpunkt fuer den 2 Tages Marsch


Eine wahre Freude nach einem schwuelheissen Tag war das Baden an den Wasserfaellen - das ersetzte auch gleich die Dusche, die wir in der Wildnis sowieso nicht hatten:).


 Geschlafen wurde in Haengematten, war zwar nicht ganz so bequem, aber eine urige Erfahrung.


Mahlzeit! Unser Guide und die Koeche haben zwar mehr oder weniger immer dasselbe gekocht, aber es war lecker
Unser Dschugelfruehstueck (wie auch alle anderen Gerichte) bestand aus dem obligatorischen Reis, geduenstetem Gemuese, Ei und frisch gegrilltem Fisch - an Reis koennen wir uns gluecklicherweise nicht ueberessen. Da unser Guide so stolz war, Fisch gefangen zu haben, habe ich mich (Tino) ueberwunden, diesen am fruehen Morgen zu probieren. Ich glaube Johannes hatte sogar zwei Fische verputzt - Respekt :)!



Nach drei Naechten im Nirgendwo hiess unser naechstes Ziel Bangkok, wo wir unsere Reise nach Myanmar organisieren wollten. Das hiess auch Abschied nehmen von Fabienne und Johannes. Wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit und wuenschen den beiden weiterhin eine gute und spannende Reise bis Mitte 2013 - sind etwas neidisch!
Wir waren laenger als gedacht in Kambodscha unterwegs und wieder mal froh, uns fuer die Flexibilitaet entschieden und keinen Flug im Vorfeld von Bangkok nach Myanmar gebucht zu haben.

Wie so ueblich, sind Grenzuebertritte ueber Land nicht ganz so einfach. Kurzversion: Um 9 Uhr morgens fuhren wir mit dem Boot von Chi Pat los. Um 1 Uhr nachts sind wir tot in Bangkok ins Bett gefallen. Wir waren froh die ganze Strecke in einem Rutsch geschafft zu haben :)